Offshore Windräder
TenneT auf See

Wir bringen Energie ins Netz

Wir von TenneT gestalten das wohl größte Zukunftsprojekt mit, das es je in Europa gegeben hat: die Energiewende. Weit draußen im Meer (=offshore) erzeugen Windenergieanlagen Strom aus der Kraft des Windes. Wir bauen und betreiben die Infrastruktur, mit der der Strom an Land kommt.

InformationTenneT Offshore Projekte Deutschland

TenneT Offshore-Projekte Deutschland

Unser Antrieb: Eine saubere Energiezukunft

Das Ziel der EU: bis 2045 300 GW Offshore-Kapazitäten ausbauen. Das Ziel für Deutschland: bis 2045 70 GW Offshore-Kapazitäten ausbauen.
Das Ziel der EU: bis 2045 300 GW Offshore-Kapazitäten ausbauen.
Das Ziel für Deutschland: bis 2045 70 GW Offshore-Kapazitäten ausbauen.

Indem wir den grünen Strom von Offshore-Windparks an Land bringen, tragen wir aktiv zum Aufbau einer neuen, sauberen Energielandschaft bei. Die ambitionierten Ziele sind klar definiert: Weg von nuklearen und fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien. Deren Anteil soll bis zum Jahr 2030 auf 80 Prozent steigen. Daher hat die Bundesregierung beschlossen: Bis 2030 sollen Windenergieanlagen mit einer Kapazität von mindestens 30 Gigawatt ans Netz angeschlossen werden. Das entspricht rein rechnerisch dem Energieertrag von etwa 30 Großkraftwerken. Die EU hat sich das ambitionierte Ziel von 60 Gigawatt bis 2030 gesetzt.

Wir sind Tennet

Strom? Aber sicher!

TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein über 25.000 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und Deutschland und sind einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere über 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen mit Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 43 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können.

Offshore Windräder

Anbindung von Nordsee-Windparks

Die Nordsee, 570.000 Quadratkilometer groß, ist ein wichtiger Handelsweg zwischen Mittel- und Nordeuropa und seit über 350 Millionen Jahren Lebensraum für Mensch und Tier. Heute gilt sie als Schlüssel zur europäischen Energiewende: Die Nordsee ist unser grünes Kraftwerk, das uns mit sauberer Windenergie versorgt. Mit einem Potenzial von 300 Gigawatt installierter Windenergiekapazität könnten jährlich etwa 1.000 Terawattstunden erzeugt werden. Genug um den Strombedarf in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien zu decken.

Offshore Windräder

Unsere in Betrieb befindlichen Netzanbindungssysteme in der deutschen Nordsee können rund 8 Gigawatt Strom übertragen. Rein rechnerisch lassen sich damit rund 10 Millionen Haushalte in Europa mit sauberer Energie aus der Nordsee versorgen. Bis 2031 planen wir allein in der deutschen Nordsee weitere sechs Offshore-Netzanbindungen mit insgesamt 12 Gigawatt.

Energie von See an Land

Doch wie gelangen die großen Mengen des täglich produzierten Stroms verlustarm über Hunderte Kilometer von der Nordsee in unsere Steckdosen? Hier ist innovative Ingenieursarbeit gefragt. Film ab! Die Darstellung im Film ist schematisch, unsere Netzanschlusssysteme werden allerdings ständig durch technische Innovationen optimiert.

Faktencheck: Energiewende in Zahlen

Fakt 1: Die Windkraft ist der bedeutendste Energieträger in Deutschland – das zeigt der hohe Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung:

  • Stromerzeugung 2023 gesamt: 449,8 TWh
  • Davon aus erneuerbaren Energieträgern: 56 Prozent (um 6,7 Prozent gestiegen zum Vorjahr)
  • Wichtigster erneuerbarer Energieträger ist Windkraft: 31 Prozent (um 13,8 Prozent gestiegen zum Vorjahr)

 

Quelle: https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/oeffentliche-stromerzeugung-2023-erneuerbare-energien-decken-erstmals-grossteil-des-stromverbrauchs.html 

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Fakt 2: Mit 13,8 Terrawattstunden Strom im ersten Halbjahr 2024 kommen 6,3 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus Offshore-Windenergie (Stand: 15.06.2024)

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Fakt 3: Die Ausbauziele der Bundesregierung für Offshore-Windenergie sind ambitioniert. Gemäß dem Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG) soll die installierte Leistung von Offshore-Windenergieanlagen am Netz betragen:  

  • Bis 2030 mindestens 30 Gigawatt
  • Bis 2035 mindestens 40 Gigawatt (gemäß Offshore-Realisierungsvereinbarung des BMWK) : 50 Gigawatt)
  • Bis 2045: mindestens 70 Gigawatt 

(Quelle: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/11/20221103-mehr-windenergie-auf-see-habeck.html)

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Fakt 4: In der Nord- und Ostsee sind 1.602 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 8,9 Gigawatt installiert (Stand: 15.06.2024). Davon speisten 36 Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 377 Megawatt im ersten Halbjahr 2024 erstmals in das Stromnetz ein.

(Quelle: Status des Offshore-Windenergieausbaus in Deutschland)

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Fakt 5: In Deutschland gibt es 21 Offshore-Netzanbindungssysteme mit einer Gesamtkapazität von 9,8 Gigawatt. Davon:

  • 13 Systeme mit rund 8 Gigawatt in der Nordsee
  • 8 Systeme mit rund 1,8 Gigawatt in der Ostsee 

(Stand: 30.06.2024)

(Quelle für Fakt 4 und 5: „Status des Offshore-Windenergieausbaus in Deutschland – Erstes Halbjahr 2024“ (15. Juli 2024);

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Fakt 6: Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt rund 142 Terawattstunden Strom aus Windenergie erzeugt, davon rund 24 Terawattstunden aus Offshore-Windenergieanlagen.

  • Offshore: 23,88 TWh
  • Onshore: 118,22 TWh


(Stand: 31.12.2023) 

(Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/270892/umfrage/stromerzeugung-aus-windenergie-in-deutschland/)

Unsere Technik

TenneT offshore 2GW-Program

Derzeit gibt es vier unterschiedliche Anbindungssysteme, um Windstrom sicher von der Nordsee an Land übertragen. Das hat einen guten Grund: Um die Netzausbauziele zu erreichen, muss der Ausbau schneller und technisch innovativer voranschreiten. Daher hat sich die Anschlusstechnik im Laufe der Zeit stark weiterentwickelt: von einem System, das 900 Megawatt übertragen kann (mit Umspannwerk auf See, später mit einem Direktanschluss ohne Umspannwerk) bis hin zum neuen und innovativen Offshore-Standard – dem 2-Gigawatt-Direktanschluss.

Küstennah per Drehstrom

Schema Offshore-Anbindung Drehstrom d

Küstennahe Windparks mit geringerer Gesamtleistung wurden per Drehstrom angebunden. Dies ist technisch und wirtschaftlich effizient. Der Strom gelangt über ein Seekabel und einen kurzen Landkabelabschnitt an ein küstennahes Umspannwerk, wo er direkt in die jeweilige Spannungsebene eingespeist wird.

Die ersten Anschlüsse mit Gleichstrom

Schema Offshore-Anbindung Gleichstrom

Bei weiten Distanzen und hohen Übertragungsleistungen bietet sich die Hochspannungsgleichstromübertragungs-Technologie (HGÜ) für den verlustarmen Transport des Stroms an (Dieses Konzept hat bis 2023 Anwendung gefunden). Der auf See erzeugte Strom wird im windparkeigenen Umspannwerk gesammelt und von dort über ein Drehstromkabel mit 155 Kilovolt Spannung zur Konverterplattform geführt. Dort findet die eigentliche Umrichtung des Drehstroms in Gleichstrom statt. Der Strom wird dann über ein Seekabel zum Festland und von dort weiter über ein Erdkabel zur landseitigen Konverterstation transportiert. Dort wird er wieder in Drehstrom umgewandelt und im angeschlossenen Umspannwerk in unser Höchstspannungsnetz eingespeist.

Der neue Direktanschluss

Schema Offshore-Anbindung Gleichstrom 66 kV

Bei den neueren Offshore-Netzanbindungsprojekten verbinden wir ab 2025 die angeschlossenen Windenergieanlagen über 66-Kilovolt-Drehstromkabel direkt mit unserer Offshore-Plattform. Dadurch fallen die bislang in jedem Windpark notwendigen Umspannstationen weg. Außerdem sind keine 155-Kilovolt-Drehstromkabel zur Verbindung der Offshore-Plattform mit der des Windparks mehr notwendig. Der auf See erzeugte Strom wird so direkt zu unserer Konverterplattform geführt wird, in der die Umrichtung des Drehstroms in Gleichstrom stattfindet. Per Seekabel wird der Strom zum Festland und per Erdkabel weiter zur landseitigen Konverterstation transportiert, dort wieder in Drehstrom umgewandelt und ins Höchstspannungsnetz eingespeist. Diese innovative Technik spart enorm Kosten ein.

2-Gigawatt-Anbindung als neuer Standard

Schema Offshore-Anbindung 2GW

Im Jahr 2029 wird der erste Netzanschluss der neuen Generation in Betrieb gehen – mit mehr als doppelt so hoher Leistung im Vergleich zu bisherigen Systemen: Die 2-Gigawatt-Netzanbindungssysteme bestehen nach wie vor aus je einem Offshore- und einem Onshore-Konverter, die durch ein leistungsstarkes See- und Landkabelsystem verbunden sind. Das Funktionsprinzip bleibt also, neu sind jedoch standardisierte technische Designs für die Konverter, die einerseits Synergie-Effekte bei der Fertigung ermöglichen und andererseits für eine spätere seeseitige Vernetzung konzipiert werden, sowie ein mit 525 Kilovolt deutlich leistungsstärkeres Kabelsystem mit metallischem Rückleiter.

Was ist der Unterschied zwischen Gleichstrom und Drehstrom?

Grafik-AC

Drehstrom (AC-Kabel) für kurze Strecken: Drehstrom bezeichnet einen dreiphasigen Wechselstrom für große elektrische Leistungen. Die Drehstromtechnik kommt beim Anschluss von küstennahen Windparks mit geringeren Übertragungskapazitäten zum Einsatz, da sie die Windenergie auf kurzen Strecken technisch wie wirtschaftlich am effizientesten überträgt.

Grafik-DC

Gleichstrom (DC-Kabel) für lange Strecken: Für weit von der Küste entfernt liegende Offshore-Windparks setzen wir die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) ein. Ihr Vorteil: Im Vergleich zu Drehstrom können noch deutlich größere Strommengen mit nur einem Kabelsystem übertragen werden, zudem sind die Verluste deutlich geringer.